Geschichte eines Nein: DSE in Heilbronn

Das Zwei-Personen-Stück GESCHICHTE EINES NEIN des Autor:innen-Duos Arione de Falco (aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer) feierte unter begeistertem Applaus am vergangenen Samstag, dem 26. April 2025, in der BOXX des Theaters Heilbronn seine Deutschsprachige Erstaufführung.

Martina (Magdalena Lehnen) ist 14 und hat schon in vielerlei Hinsicht sehr klare Vorstellungen davon, was richtig und was falsch ist. Doch im Laufe der GESCHICHTE EINES NEIN muss sie feststellen, dass es in persönlichen Beziehungen nicht immer ganz so einfach ist, seine eigenen Grenzen zu erkennen und zu benennen. Manchmal geraten Herz und Hirn aus dem Takt, und Dinge fühlen sich nicht richtig an, obwohl wir noch nicht genau sagen können, warum – besonders dann, wenn eine Situation völlig neu ist, wie die rauschhaften Wochen einer ersten romantischen Beziehung. Und so bleibt Martina vorerst mit Alessandro (Chris Carsten Rohmann) zusammen, obwohl sie schon sehr früh spürt, dass etwas nicht stimmt. Doch ihr Nein braucht noch etwas Zeit, zu wachsen, um dann aber umso kraftvoller hervorzubrechen.
In einem rasanten, oft urkomischen und dann wieder zutiefst bewegenden Parforceritt spielten sich die beiden Darstellenden in diesen und noch vielen weiteren kleinen und größeren Rollen durch die kurzweilige Heilbronner Inszenierung von Sarah Speiser. Am Ende wurden sie und das Regieteam mit langem Applaus und stehenden Ovationen belohnt.

Im anschließenden Nachgespräch im flauschigen Bühnenbild von Eva Butzkies, unter Moderation von BOXX-Leiterin und Produktionsdramaturgin Nicole Buhr, kamen dann schließlich auch die aus Mailand angereisten und freudestrahlenden Autor:innen Annalisa Arione und Dario de Falco zu Wort und konnten vom Entstehungsprozess des Stücks während der Corona-Pandemie berichten. Begleitet wurden sie von der Theatermacherin, Festivalleiterin und TSV-Autorin Giuditta Mingucci, über die der Text an die (leider nicht anwesende) Übersetzerin Brigitte Korn-Wimmer gelangt war. Zwei Expertinnen der örtlichen Fachberatungsstellen für häusliche und sexualisierte Gewalt, pro familia und Pfiffigunde e. V., lobten das Stück schließlich für seinen Realismus und den mutmachenden, optimistischen Ausgang.