Barfuß Nackt Herz in der Hand

Von Ali Jalaly

1 H
Ab 14 Jahren

Mit einer gewissen Naivität erzählt der „Gastarbeiter“ Ali seine Gedanken, seine Geschichte. Sehr geprägt von seinem eigenen sozialen und kulturellen Hintergrund spiegelt er deutsche Verhältnisse wider. Im Zentrum seiner Reflexionen stehen seine Familie, seine Arbeitskollegen und eine alte Frau. Seit 25 Jahren lebt Ali nun in Deutschland, hat sein eigenes Häuschen, und ist bei seinen Kollegen beliebt. Für ihn ist die Familie einer der wichtigsten Punkte im Leben („Ein richtiger Mann ist drei.“) Aber dieses Glück wird zerstört, als ein Brandanschlag auf sein Haus dem fassungslosen Ali seine Frau und einen Sohn raubt. Die unvoreingenommene Art, mit der Ali das Geschehene berichtet, macht betroffen, obwohl er weder anklagt noch in hasserfüllte Parolen gegen die Mörder verfällt. In einem ganz eigenen Sprachduktus berichtet Ali von seiner Welt. Er erzählt von traurigen und von lustigen Momenten, und macht damit deutlich, dass er vor allem ein Mensch ist.

„Die Begegnung mit dem Fremden steht [...] im Mittelpunkt dieses Monologs. [...] Ali berichtet, wie es zu der Katastrophe, die Brandstiftung war, kam. Da Ali ein anständiger Gastarbeiter ist, bewältigt er auch seine Trauer und Wut auf anständig deutsche Weise: Seine Tätigkeit als Reinigungskraft steigert sich in manische Putzanfälle allerorts und jederzeit.“ (Theater der Zeit, 06/2005)

UA am 22.02.1996