C0N5P1R4.CY

Von Konradin Kunze / Fabian Eyer / Judith Goldberg / Frederik Gora / Anne Sauvageot

Stückentwicklung
Ab 14 Jahren
4 Darst. (2 D/ 2 H bei UA) Ad libitum

Ein kurzer Selbstversuch in Verschwörungsmythen.
Die meisten Menschen würden sicher von sich selbst behaupten, vernunftbegabt zu sein und über die Fähigkeit zu verfügen, neue Informationen kritisch zu hinterfragen – kurz: Die wenigsten würden sich selbst als naiv oder arglos einschätzen. Doch wie leicht wir uns bei Einsatz bestimmter Techniken dann doch beeinflussen lassen, ja zumindest für einen Moment selbst gesichertes Wissen zu hinterfragen bereit sind, das zeigt C0N5P1R4.CY.
Durch die voranschreitende digitale Revolution wird, wer will, im Internet täglich von neuen Verschwörungstheorien und -erzählungen überschwemmt – nicht erst seit der Corona-Pandemie. Und wenn für solche Narrative Empfängliche erst einmal glauben, dass sie auf nichts vertrauen können, was sie je gelernt oder von „denen da oben“ gehört haben, dann sind alle Schleusen für selbst abwegigste Behauptungen geöffnet.
Im Verlauf des Stücks werden vier Mythen konstruiert, die zunächst durchaus plausibel klingen mögen, um deren immer gleiche Arguementationen dann aber exemplarisch offenlegen zu können.

„Konradin Kunze und sein Ensemble haben mit C0N5P1R4.CY nicht nur ein interaktives Theaterexperiment gewagt, sondern auch einen Text geschaffen, der die Jury durchweg überzeugt hat.
Sie werfen Fragen auf, provozieren, laden Zuschauende zum direkten Reagieren und Handeln ein und kreieren einen Raum der Möglichkeiten. Diesen füllen sie erst mit ihren eigenen Ideen und Theorien, um am Ende den Zuschauenden die Entscheidung zu überlassen: Was ist wahr? Was glaube ich? Wie werde ich von wem versucht zu manipulieren? Welche Quellen sind eigentlich glaubhaft?
Die Aktualität und der offene Umgang mit dem Thema ‘Verschwörungstheorien’ macht C0N5P1R4.CY zu einem Stück der Stunde.“ (Begründung der „Kaas & Kappes“-Jury)

„C0N5P1R4.CY ist ein Balanceakt, denn schließlich will es keine neuen Verschwörungen hervorrufen oder alte bestärken. Dafür findet es die passende Ästhetik und den richtigen Ton für ein Publikum ab 14 Jahren und bleibt am Ende eine herausfordernd aufrüttelnde Diskussionsvorlage und ein engagiertes Theaterexperiment, das sich lohnt.“ (Die Deutsche Bühne, 04.10.20)

UA am 03.10.2020