Flossenlos

(Senzacoda)

Von Valeria Cavalli

Übersetzt von Brigitte Korn-Wimmer

frei nach Motiven von Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“
1 D
1 H
Ab 7 Jahren
Originalsprache: Italienisch

Meerjungfrauen sind seelenlose oder verdammte Wesen, die nur durch die Liebe eines Menschen von ihrem Schicksal befreit werden können. - Der alte Crick hat viele Geschichten über versunkene Schiffe, Schätze und Meerjungfrauen zu erzählen. Und Antonio liebt es, ihm zuzuhören. Eines Tages trifft er bei einem Fahrradausflug ans Meer ein geheimnisvolles Mädchen, das in einer Art Kabine auf einem verlassenen Strandstück zu leben scheint. Antonio glaubt, eine Meerjungfrau vor sich zu haben: Debora ist bezaubernd und wunderschön, sie spricht zunächst in einer ihm unbekannten Sprache und singt seltsame Lieder über das Meer. Außerdem sieht man immer nur ihren Oberkörper. Zwischen den beiden entwickelt sich nach ersten misstrauischen und ängstlichen Annäherungsversuchen eine Freundschaft. Antonio beginnt, eine Geschichte über eine Meerjungfrau zu schreiben, die er dann Tag für Tag seiner neuen Freundin erzählt. Doch allmählich wachsen in ihm Zweifel, ob das Mädchen tatsächlich ein Wesen des Meeres ist. Schließlich verrät sie ihm ihr Geheimnis: Sie versteckt sich in der Kabine, um die traurige Wahrheit zu verbergen. Denn sie ist keine Meerjungfrau und hat auch keinen schillernden Fischschwanz, sondern nur zwei durch einen Unfall im Meer gelähmte Beine. Nach dieser Enthüllung scheint sich alles zu zerschlagen, die Freundschaft für immer verloren. Die magischen Augenblicke sind dahin, bis der Junge beschließt, zu ihr zurückzukehren, um sie nie wieder zu verlassen. Er wird sie nicht von ihrem Schicksal befreien können, aber das seine mit ihr teilen.

„‘Flossenlos‘ könnte auch eine traurige Geschichte sein. Doch bei aller Dramatik bewahrt sich das Stück eine optimistische Neugier und einen liebevollen, kindlichen Blick. Das fantasievolle Bühnenkonzept trägt die ganze Geschichte. [...] ‘Flossenlos‘ in der Regie von Felicia Daniel zieht mit Spiel, Witz, Klang und Bild alle Register des Theaterzaubers.“ (Mittelbayerische Zeitung, 20.06.17)