Zwei schrullige Männer finden einen Fötus - und erzählen sich die Geschichte der Liebe, aus der er entstanden sein mag. Es ist die Geschichte einer großen Liebe, die an einem "bloody Missverständnis" zerbricht: Sie ist schwanger und muss nachdenken; er fürchtet, sie liebt ihn nicht mehr. Als sie sich treffen, um zu reden, geschieht ein Unglück.
Fransz hat keine Angst vor großen Gefühlen und läuft dennoch nie Gefahr, pathetisch zu werden. Er springt sicher hin und her zwischen Komik und Ernst, zwischen Komödie und Tragödie. Dieses ständige Wechselbad der Gefühle, das man Leben nennt, beherrscht er perfekt. Wie immer bei Theo Fransz geht es auch um den Tod, um das Abschiednehmenmüssen. Und wie immer ist das sehr traurig, aber nicht nur.
"'Liebe, A Bloody Lovestory' wird von zwei kuriosen Männern getragen. Der eine ist ungehobelt, groß und schwarz, er schielt und hat eine lispelnde Bassstimme; der andere, weiß, kahl, gebogener Rücken, piept neurotisch drauflos. Gemeinsam erzählen sie die blutige Liebesgeschichte von Paulchen und Harry - Harry ist übrigens eine Frau ... [...] Die Schauspieler spielen va banque unter Zuhilfenahme von Puppen und einem der britischen Fernseh-Satire 'Splitting Image' vergleichbaren plastischen Overdrive. So versucht einer von ihnen einen Fötus mit Hilfe eines Salatkörbchens und einem Föhn zu trocknen. Wie gespenstisch dies auch klingen mag, es handelt alles von Zärtlichkeit, von untragbar heftiger Liebe." (De Volkskrant, 11.10.05)
„Eine Geschichte, in der die zärtlichsten Neigungen des Verliebtseins, das dringende Verlangen nach dem Anderen, der Schmerz des Verlassen-Seins sich Ausdruck verschaffen. [...] Mit seinem Stück ’Liebe, a bloody love story’ hat Theo Fransz es geschafft, einen packenden, kraftvollen Text zu erstellen, der es zwei Kunstgestalten, Igor I und Igor II, erlaubt, auf drastische Weise eine Liebesgeschichte ihrer scheinbaren Normalität zu entreißen. Gleichzeitig mit der sehr körperlichen Sprache, seinem sehr starken Duktus wirkt der Text treibend auch in seiner Rhythmik. Er jagt die Protagonisten, das liebende Paar, durch die Stationen ihrer Liebe; mit ihnen erfährt das Publikum innigste Gefühlsanwandlungen, sprachlich vermittelte Grenzerfahrungen, wie sie nur Liebenden zuteil werden.“ (Jurybegründung, Kaas & Kappes 2007)