Der kleine Junge Peregrin befindet sich mit seiner Mutter auf einem Schlauchboot mitten im Meer. Er schläft ein und träumt von einem wachsenden Goldfisch namens Nickeling, der ihn in ein anderes Land bringt, weg aus einer als feindselig empfundenen Welt. In diesem utopischen Land wird Peregrin sogleich als Freund und Zugehöriger empfangen, ihm wird Kleidung und Essen gereicht. Jeder tut hier das, was ihm Spaß macht. Es gibt keinen Müßiggang, keinen Neid, kein Geld, keinen Tauschhandel und keine Bösartigkeiten. Alle leben friedlich miteinander und kein Kind ist arm oder hungrig. Als Peregrin aufwacht, bemerkt er, dass es in der Realität wohl noch nicht so weit ist.
Die Bühnenfassung basiert auf dem historischen Bilder-buch aus dem Jahre 1923, der berühmtesten Arbeit von Tom Seidmann-Freud (eigentlich Martha Gertrud Freud), einer Nichte des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Dem adaptierten Originaltext wurde eine Rahmenhandlung hinzugefügt, in der das Thema Flucht und Fremdsein aufgegriffen wird, das schon in Peregrins Namen (lat. peregrinus = „der Fremde“/„ausländisch“) angelegt ist.
„Ich halte den sonderbaren Tom für ein recht braves und begabtes Kind. Sie schafft so aus dem Vollen harmlos und absichtslos aus einer großen Zärtlichkeit, deren Objekt der kleine Bruder war.“ (Sigmund Freud in einem Brief über seine 22-jährige Nichte)
„Die seltene Vereinigung gründlichsten Geistes mit der leichtesten Hand. (…) Selbstvertrauen und Sicherheit werden in dem Kinde erwachsen.“ (Walter Benjamin, Frankfurter Zeitung, 1930)