Was wäre wohl, wenn ein Ort existierte, an dem sich alle Lebewesen träfen, bevor sie auf die Welt kommen und entscheiden könnten, wie, wo und als was sie geboren werden? Das wäre sicher ein seltsamer Ort, ein Ort, an dem man seinen Wünschen Ausdruck verleihen und phantastische Spiele anfangen kann. Dort tauchen zwei Männder auf, die nicht wissen, was sie hier wollen und sollen und die scheinbar nichts miteinander zu tun haben: Einer ist überheblich, dreist und laut; der andere ist eher zart besaitet, unbeholfen und schüchtern. Beide halten Zettel in der Hand, auf denen ein Datum und eine Uhrzeit stehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schließen die beiden Freundschaft und spielen: Sie stellen sich vor, dass sie einmal Delfine werden, Bäume oder Adler. Immer seltsamer werden ihre Wünsche und Phantasien – und irgendwann stellen die anfangs so unterschiedlichen Wesen erstaunt fest, dass sie erstaunlich viel miteinander zu tun haben: Auf ihren Zetteln steht exakt dasselbe Datum und dieselbe Uhrzeit.
Das Geheimnis dieses Stückes offenbart sich erst am Ende, wenn man vor der unmittelbar bevorstehenden Geburt der Zwillinge sanft aus dem Geschehen ausgeblendet wird.
"Es braucht nicht viel, sich etwas Schönes auszumalen und die eigenen Wünsche in der Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen." (Frankfurter Rundschau, 08.09.11)