Tierschreck Nils Holgersson: Kein Tier ist vor ihm sicher, Tiere quälen ist seine Lieblingsbeschäftigung. Doch als er sich sogar mit einem Wichtelmann anlegt, der Nils bisher beobachtet hat, ist das Maß voll und Nils wird selbst in einen Winzling verwandelt. Durch seine neue Perspektive sieht er, dass die zahme Hausgans Martin abhauen und sich den Wildgänsen anschließen will. Wegen seiner geringen Körpergröße kann Nils die Gans nicht aufhalten – und Martin hebt, mit Nils auf dem Rücken, ab. Eine abenteuerliche Reise unter Tieren beginnt.
Mareike Zimmermann schafft eine behutsamen Adaption des Klassikers von Selma Lagerlöf mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung von Nils zu einem mitfühlenden, verständnisvollen Jungen, der seine Bedürfnisse zurückstellen kann und seine Mitgeschöpfe achtet: Das Leben fern von zu Hause ist gefährlich – und Nils gerät in verschiedene Situationen, wo er erkennt, dass Tiere genauso denken und fühlen wie er. Er kann sich in den einzelnen Situationen bewähren und lernt Tiere zu respektieren. Bis er schließlich durch einen selbstlosen Akt den Zauber brechen kann – und zu wahrer Größe findet.
Ein Stück, dass zeigt, wie wichtig neue Blickwinkel und Perspektivwechsel für die eigene Entwicklung sind und dass wir alle unsere Mitgeschöpfe achten sollten.
Zum Libretto liegt eine Komposition von Martin Kubetz vor, Bühnenmusiken und Songs, ein Auftragswerk des Hessischen Staatstheaters, Wiesbaden 2019.