Verfolgung, Existenzangst und Neuanfänge in der Fremde – das sind die Erfahrungen des jungen Juden Carl Schwarz, als er 1950 in Brooklyn Emmi kennenlernt, die wie er aus Bayern stammt. Sie hat Deutschland nach dem Krieg verlassen, und wie er will auch sie ein neues Leben beginnen. Carl findet bei Emmi die Heimat, die er elfjährig verlassen musste, und lebenslange Liebe und Geborgenheit. Über die Vergangenheit reden beide nicht – zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an das, was war. Jahrzehnte später wird Carl von einer Freundin gebeten, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen, eines Holocaust-Überlebenden. Nur widerwillig macht sich Carl an die Arbeit – und stößt in den Briefen und Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das Fundament aus Verschweigen und Halbwahrheiten, auf dem ihr gemeinsames Leben basierte, beginnt zu zerbrechen … (Hoffmann und Campe) „Bei Andrea Maria Schenkel werden auch die Nebenfiguren plastisch, bekommen eine Geschichte, eine Seele.“ (Die Welt)
„Dromedarhöcker, Knoten, Krankenhaus, Papa weint, Mama lacht, Schmetterlinge… Es ist verwirrend, was Fleur nachts auf der Toilette aus dem Gespräch ihrer Eltern heraushört. Was hat das zu bedeuten? Muss sie sich Sorgen machen? Ihre Gedanken fahren Karussell. Superflo erscheint mit ihren beiden Gehilfen Timor und Angor. Sie holen Fleur in ihre Welt, die ganz anders und eigenartig ist. Sie kämpfen gegen Schmetterlinge, geben Ballonen Wasser und können Dinge auftauchen und verschwinden lassen. Für Fleur sortieren sich ihre Ängste nach und nach, bis sie sich voller Hoffnung von den Dreien verabschieden kann.“ (Theater Bremen) Das Stück gewährt Einblick in die Phantasiewelt eines Kindes, das mit dem möglichen Verlust eines Elternteils umgehen muss. Dabei ist Grenze zwischen Realität und Vorstellung nicht immer greifbar – umso mehr dafür Angst und Machtlosigkeit und das Festklammern an die Hoffnung, die so fragil und kurzlebig sein kann wie ein Ballon. „Das kleine Ensemble […] spielt das mit flottem Timing und erweckt die surreale Traumwelt von Fleur zum Le-ben, in der sich die Wechselfälle des realen Lebens auf eigentümliche Weise spiegeln. Ein durchaus forderndes Theatererlebnis, das Stoff zum Nachdenken bietet – auch für Erwachsene.“ (Kreiszeitung, Rolf Stein, 30.08.17)
„Die unsichtbare Stadt ist ein Blick hinter die Kulissen einer Institution für die ältere Generation – ein „Ort”, den keiner, es sei denn im Sarg, verlässt.“ (Michael Evans) Ein Stück über die Angst, in Vergessenheit zu geraten, über das langsame Sterben vor dem eigentlichen Tod, und die Bereitschaft von Frauen, sich selbst zu opfern. Eine junge Frau wird zur Probe in einem Altenheim angestellt, das, wie sich herausstellt, heillos überfüllt ist. Eifrig von dem Wunsch getrieben, sich nützlich zu machen, passt sie sich den ungewöhnlichen Arbeitsbedingungen an. Im Laufe der Zeit verschwindet die Außenwelt, und sie wird in ein Spiel zwischen den Angestellten und den älteren Bewohnern hineingezogen. “A scathing look at a major and still growing social problem (discrimination against the elderly) and as a vision of a world where people are making themselves inhuman by dehumanizing others.” (J. Kistrup, Berlingske Tidende) “Harsh and moving, shocking and funny.” (Bent Mohn, Politiken)
„Sprache macht Nikki Angst. Sie fürchtet, Wörter durcheinander zu bringen, missverstanden oder ausgelacht zu werden. Deshalb zieht sie sich zurück und redet irgendwann einfach gar nicht mehr. Helfen kann da keiner. Auch Nikkis Mutter nicht, die einfach nicht versteht, was mit ihrer Tochter los ist. Nur mit Ralf ist alles anders. Mit ihm kann Nikki Spiele spielen, unheimlicher und irgendwann ist nicht mehr eindeutig klar, was ist nacherzählt, ausgedacht streiten, Geschichten erfinden, Quatsch machen.“ (www.tjg-dresden.de)
Die wahre Geschichte eines 16-jährigen Mädchens, das sich Ende des Zweiten Weltkrieges das Leben nahm. Vier Briefe bilden die Basis für ein ergreifendes Theatererlebnis, das durch seine unglaubliche Klarheit und Einfachheit besticht. Die Dramatik, die Sehnsüchte, die Tabus, aber auch die Wünsche jener Zeit werden eine Stunde lang spürbar.
Duss begibt sich auf eine Interrail-Tour, um verschiedene Länder, Menschen, Gedankenwelten kennenzulernen. Je mehr er dabei mit den gegensätzlichsten Lebensweisen in Berührung kommt, desto konkreter werden seine Vorstellungen von der Möglichkeit eines eigenen ganz anderen Lebens – eines Lebens, das nichts mehr zu tun haben dürfte mit den vielen Problemen, die Duss in letzter Zeit hatte... Und so erkennt er schließlich auch, was er auf der Reise wirklich kennenlernen will: sich selbst. Und dazu braucht er nicht einmal mehr aus dem Zug zu steigen.
Das Stück spielt im Jahr 2035. Alle Theater wurden von der Regierung geschlossen, weil sich die Zuschauer nicht normgerecht verhalten haben. Wütende Kinder stürmten die Bühne, diverse Gegenstände wurden auf die Bühne geworfen, Schauspieler wurden von aufgebrachten Zuschauern sogar getötet. Daher hat Herr Schmeckenbecher einen innovativen Studiengang entwickelt, bei dem die Studierenden einen Abschluss als professioneller Zuschauer erhalten.
Eine Gruppe von Reisenden findet sich nach einer Zwischenlandung an einem unbekannten Ort im Warteraum eines Flughafens wieder. Sie warten, aber nichts geschieht. Nur ihre Gepäckstücke werden per Band geliefert – und den Koffern entsteigen unbekannte Menschen, die die Sprache der Reisenden nicht sprechen, sich aber alle seltsam verhalten. Ein Steward kommt, gibt aber keinerlei Auskunft. Das Wasser wird knapp. Die Situation eskaliert in einer Szene surrealer Gewalt.
Julian findet eine Annonce in seinem Briefkasten, die ihn in eine Agentur führt, die Zeit kauft und verkauft. Schließlich verkauft auch er zwei Wochen seiner Zeit und möchte in diesem Zeitraum zum ersten Mal in seinem Leben alleine verreisen. Das Heranrücken des Abreisedatums, und damit der „stornierten Zeit“, führt ihn zum Begreifen, dass jeder Tag unersetzbar ist und im Vollen genutzt werden muss.
Der wundersame Duft einer Blume ruft Erinnerungen wach und verleitet Grim zum Bleiben. Die Herbstzeitrose blüht! Der verheißungsvolle, betörende Duft wirkt inspirierend und lässt ihn einen neuen Kartoffelpuffer kreieren. Doch die Erde bebt, das Chaos bricht aus. Kein Zweifel, Groll de Terre, ein Freund aus alten Zeiten, hat ihm eine Falle gestellt.