Fräulein Daniela ist im Auftrag des Unterrichts- und Gesundheitsministeriums unterwegs in den Schulen. Sie erzählt über gesundes Essen und kocht dabei eine Kartoffelsuppe. Immer wieder fällt ihr die Geschichte ihrer Mutter Lene ein: Lene wuchs auf dem Land bei den Eltern und der Großmutter auf. Als sie sieben Jahre alt war, schenkte ihr jemand ein kleines Schwein, das sie groß ziehen durfte. Lene und das Schwein Frieda wurden Freunde. Dann brach der Krieg in das Land ein und eine große Hungersnot war die Folge. Wenn die Suppe fertig ist, hört die Köchin auf zu erzählen, obwohl die Geschichte noch nicht zu Ende ist, und isst sie gemeinsam mit den Zuschauern. "Helga Schaus ist nicht nur eine gute Köchin, sondern auch eine Plaudertasche durch und durch. Und so erfahren die Zuschauer, während ihnen der Duft von Sellerie, Kartoffeln, Möhren und Kohlrabi um die Nase streicht, vom Leben ihrer Großmutter in harten Kriegsjahren. Schaus liefert [...] den leckeren Beweis, dass Theater keine brotlose sondern durchaus eine kartoffelsuppige Kunst sein kann." (Ostthüringer Zeitung, 20.09.03) "'Die Kartoffelsuppe' bot jetzt rund 50 Kindern ab sechs Jahren in spielerischer Form lukullische Freuden und Grundwissen über gesunde Ernährung. [...] Zwischen den einzelnen Kochabschnitten wurden lustige und ernste Geschichten mit symbolischer Hintergründigkeit erzählt." (Neue Rhein Zeitung, 09.05.06)
Ein Stück über Schuld und Obsession sowie die rätselhaften Zwänge, die uns regieren und zu schrecklichen und unvorstellbaren Taten treiben. Ein Mann und eine Frau – nicht mehr ganz jung, gebildet, mit vielversprechenden Karrieren – beginnen eine Liebesaffäre. Alles scheint bestens. Aber aus Rücksicht auf seine Kinder aus der früheren Ehe verlässt der Mann die Frau, die er liebt. Und so verwandelt sich Liebe in Hass. Die Rhetorik der Hauptfigur macht ihre Verzweiflung greif- und im dramatischen Rahmen nachvollziehbar. Trotz der schrecklichen Tat am Ende wird die Empathie für die Hauptfigur durch deren Mutter verstärkt – die schlimme Dinge beschreibt, welche sie in einer Extremsituation getan hat und für die sie sich viele Jahre später immer noch verachtet. Im Mittelpunkt des Dramas stehen das menschliche Gehirn, Erinnerungen und Leistungsfähigkeit desselben, sowohl als reines Forschungsobjekt und Plattform für exkursartige Szenen als auch „in Auflösung“. “Brief. Tough. Sparkling with wit. Disturbing. This contemporary tragedy … is gripping and moving in a manner almost unprecedented in Denmark.” (Me Lund, Berlingske Tidende) “Almost unbearably brilliant.” (Anne Middelboe Christensen, Information)
Eigentlich hat Putt, der kleine Engel, Wichtigeres zu tun, als sich um ein humpelndes, schwarzes Schaf zu kümmern und einem großspurigen, asthmatischen Nashorn zu folgen. Doch Putt ist flügellahm und steht unter Zeitdruck. Daher ist er auf das Rhinozeros angewiesen, um möglichst schnell auf dem Landweg nach Bethlehem zu gelangen. So machen sich die drei Gefährten wider Willen – anfangs einander misstrauisch beäugend – auf die Reise. Jeder hat ein anderes Motiv, dem geheimnisvollen Stern zu folgen. Doch je länger sie gemeinsam unterwegs sind, desto deutlicher treten ihre Schwächen, Wünsche und wahren Absichten zu Tage. Was hat Putt überhaupt auf der Erde zu suchen? Worin besteht seine geheime Mission? Welchen Auftrag hat das Nashorn zu erfüllen und was oder wer steckt dahinter? Auf amüsante Art erfährt man in diesem abenteuerlichen Roadtrip nicht nur Grundsätzliches über Himmel und Hölle, Engelsstaub- und -aura, sondern auch über Vertrauen, Gewissen und Freundschaft. Das ungewöhnliche Trio ist am Ende auf wundersame Weise zusammengeschweißt und verbündet sich gegen die dunklen Mächte.
Verfolgung, Existenzangst und Neuanfänge in der Fremde – das sind die Erfahrungen des jungen Juden Carl Schwarz, als er 1950 in Brooklyn Emmi kennenlernt, die wie er aus Bayern stammt. Sie hat Deutschland nach dem Krieg verlassen, und wie er will auch sie ein neues Leben beginnen. Carl findet bei Emmi die Heimat, die er elfjährig verlassen musste, und lebenslange Liebe und Geborgenheit. Über die Vergangenheit reden beide nicht – zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an das, was war. Jahrzehnte später wird Carl von einer Freundin gebeten, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen, eines Holocaust-Überlebenden. Nur widerwillig macht sich Carl an die Arbeit – und stößt in den Briefen und Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das Fundament aus Verschweigen und Halbwahrheiten, auf dem ihr gemeinsames Leben basierte, beginnt zu zerbrechen … (Hoffmann und Campe) „Bei Andrea Maria Schenkel werden auch die Nebenfiguren plastisch, bekommen eine Geschichte, eine Seele.“ (Die Welt)
„Dromedarhöcker, Knoten, Krankenhaus, Papa weint, Mama lacht, Schmetterlinge… Es ist verwirrend, was Fleur nachts auf der Toilette aus dem Gespräch ihrer Eltern heraushört. Was hat das zu bedeuten? Muss sie sich Sorgen machen? Ihre Gedanken fahren Karussell. Superflo erscheint mit ihren beiden Gehilfen Timor und Angor. Sie holen Fleur in ihre Welt, die ganz anders und eigenartig ist. Sie kämpfen gegen Schmetterlinge, geben Ballonen Wasser und können Dinge auftauchen und verschwinden lassen. Für Fleur sortieren sich ihre Ängste nach und nach, bis sie sich voller Hoffnung von den Dreien verabschieden kann.“ (Theater Bremen) Das Stück gewährt Einblick in die Phantasiewelt eines Kindes, das mit dem möglichen Verlust eines Elternteils umgehen muss. Dabei ist Grenze zwischen Realität und Vorstellung nicht immer greifbar – umso mehr dafür Angst und Machtlosigkeit und das Festklammern an die Hoffnung, die so fragil und kurzlebig sein kann wie ein Ballon. „Das kleine Ensemble […] spielt das mit flottem Timing und erweckt die surreale Traumwelt von Fleur zum Le-ben, in der sich die Wechselfälle des realen Lebens auf eigentümliche Weise spiegeln. Ein durchaus forderndes Theatererlebnis, das Stoff zum Nachdenken bietet – auch für Erwachsene.“ (Kreiszeitung, Rolf Stein, 30.08.17)
„Die unsichtbare Stadt ist ein Blick hinter die Kulissen einer Institution für die ältere Generation – ein „Ort”, den keiner, es sei denn im Sarg, verlässt.“ (Michael Evans) Ein Stück über die Angst, in Vergessenheit zu geraten, über das langsame Sterben vor dem eigentlichen Tod, und die Bereitschaft von Frauen, sich selbst zu opfern. Eine junge Frau wird zur Probe in einem Altenheim angestellt, das, wie sich herausstellt, heillos überfüllt ist. Eifrig von dem Wunsch getrieben, sich nützlich zu machen, passt sie sich den ungewöhnlichen Arbeitsbedingungen an. Im Laufe der Zeit verschwindet die Außenwelt, und sie wird in ein Spiel zwischen den Angestellten und den älteren Bewohnern hineingezogen. “A scathing look at a major and still growing social problem (discrimination against the elderly) and as a vision of a world where people are making themselves inhuman by dehumanizing others.” (J. Kistrup, Berlingske Tidende) “Harsh and moving, shocking and funny.” (Bent Mohn, Politiken)
„Sprache macht Nikki Angst. Sie fürchtet, Wörter durcheinander zu bringen, missverstanden oder ausgelacht zu werden. Deshalb zieht sie sich zurück und redet irgendwann einfach gar nicht mehr. Helfen kann da keiner. Auch Nikkis Mutter nicht, die einfach nicht versteht, was mit ihrer Tochter los ist. Nur mit Ralf ist alles anders. Mit ihm kann Nikki Spiele spielen, unheimlicher und irgendwann ist nicht mehr eindeutig klar, was ist nacherzählt, ausgedacht streiten, Geschichten erfinden, Quatsch machen.“ (www.tjg-dresden.de)
Die wahre Geschichte eines 16-jährigen Mädchens, das sich Ende des Zweiten Weltkrieges das Leben nahm. Vier Briefe bilden die Basis für ein ergreifendes Theatererlebnis, das durch seine unglaubliche Klarheit und Einfachheit besticht. Die Dramatik, die Sehnsüchte, die Tabus, aber auch die Wünsche jener Zeit werden eine Stunde lang spürbar.
Duss begibt sich auf eine Interrail-Tour, um verschiedene Länder, Menschen, Gedankenwelten kennenzulernen. Je mehr er dabei mit den gegensätzlichsten Lebensweisen in Berührung kommt, desto konkreter werden seine Vorstellungen von der Möglichkeit eines eigenen ganz anderen Lebens – eines Lebens, das nichts mehr zu tun haben dürfte mit den vielen Problemen, die Duss in letzter Zeit hatte... Und so erkennt er schließlich auch, was er auf der Reise wirklich kennenlernen will: sich selbst. Und dazu braucht er nicht einmal mehr aus dem Zug zu steigen.
Das Stück spielt im Jahr 2035. Alle Theater wurden von der Regierung geschlossen, weil sich die Zuschauer nicht normgerecht verhalten haben. Wütende Kinder stürmten die Bühne, diverse Gegenstände wurden auf die Bühne geworfen, Schauspieler wurden von aufgebrachten Zuschauern sogar getötet. Daher hat Herr Schmeckenbecher einen innovativen Studiengang entwickelt, bei dem die Studierenden einen Abschluss als professioneller Zuschauer erhalten.