Neue Stücke

Rattenklatschen

Rattenklatschen

Jugend Klassenzimmerstück

Die schwangere Lehrerin Saskia findet in der Schulpause eine halbtote Ratte zwischen den beiden Hälften ihres Frühstücksbrötchen. Als der Schüler Ben in den Klassenraum zurück kommt, verdächtigt sie ihn, hinter dem Streich zu stecken. Zwischen den beiden entwickelt sich ein angespanntes Gespräch, in dem das Verhalten beider auf eine harte Probe gestellt wird. Stück für Stück entfalten sich Wahrheiten, die viele Fragen aufwerfen. Hat Ben etwas mit dem schweren Autounfall von Saskias Freund zu tun? Ist die Beziehung von Saskia zu Ben mehr als nur die einer Lehrerin zu ihrem Schüler? Immer stärker bröckeln die Fassaden der beiden Figuren, deren Leben sich normalerweise in verschiedenen Welten abspielen. Esther Rölz hat mit Rattenklatschen einen einfühlsamen Dialog geschaffen, der sich subtil zwischen den Grenzen von Distanz und Nähe, Vertrauen und Verrat bewegt. Rölz erweitert den Text um eine weitere Ebene, indem sie in metaphorischen Puppenszenen Märchenmotive aufgreift. "Der ganz normale Wahnsinn: Jeder geht seinen Weg, die eine macht ihren Job, tagtäglich, der andere hängt rum, ist halt ein Jugendlicher mit ein paar Problemen. [...] Jeder zieht seine eigenen Kreise. Manchmal allerdings kommt es zu Begegnungen, da bricht die Fassade, bröselt die Ego-Panzerung und zwei Menschen kommen sich plötzlich sehr nahe, vielleicht zu nahe. Im Leben, oder im Theater. [...] Esther Rölz schildert in 'Rattenklatschen' ein solches Zusammentreffen zweier ungleicher, unglückselig miteinander verbundener Personen." (Badische Neueste Nachrichten, 23.09.08)


Rausländer?

Rausländer?

Schauspiel

"Vor sieben Jahren kam der Iraner Alireza Koushk Jalaly aus Teheran in die Bundesrepublik. Was er als Ausländer in seiner neuen Heimatstadt Köln täglich erlebte, hat er Abend für Abend sorgsam im Tagebuch aufgeschrieben." (Kölner Stadtanzeiger, 21.02.91) In diesem Stück hat er viele seiner Erfahrungen thematisiert, die von unterschwelliger oder ganz offener Diskriminierung über heuchlerische Freundlichkeit bis zu nervigen Fragen danach, ob es nicht schwierig sei, ein Buch von rechts nach links zu lesen, reichen. Angereichert wird dieser Erfahrungsmix mit authentischen Zeitungsberichten oder satirischen Gesangseinlagen, etwa der eines Kochs, der pathetisch die Vorzüge des "rein deutschen" Sauerkrauts besingt. "Eine Szenenfolge von grotesken Geschichten aus dem Leben von Ausländern, Aussiedlern, Übersiedlern und Asylanten. Reale Erfahrungen und Zeitungsmeldungen, Komisches und Tragisches. [...] Jalaly hat sich Tränen, Traum und Utopie von der Seele geschrieben." (Express, 21.02.91)


Die Reise einer Wolke

Die Reise einer Wolke

Kinder

"Die Wüste, der Nordpol, das Meer - ein kleiner Junge, der mit einer Wolke auf Reisen geht, lernt die ganze Welt und ihre Tiere kennen. Und diese 'Reise einer Wolke' wusste die kleinen Zuschauer zu fesseln. Was umso erstaunlicher ist, da die Geschichte des seltsamen Gespanns ohne Abenteuer auskommt." (Kieler Nachrichten, 26.11.96) "Einfach wunderschön und völlig frei von Lehrmeisterei. [...] Eine bunte Weltreise über alle Kontinente mit unendlich vielen Tieren als Einpersonenstück. [...] Wieder ein großer Wurf." (Kieler Nachrichten, 07.10.03) "Reisen bildet, sagt man. Eine fremde Kultur oder Landschaft erweitern den Horizont des Betrachters und gestatten eine neue Sicht auf die Welt. Einen solchen Perspektivwechsel eröffnet in spielerischer Weise auch 'Die Reise einer Wolke'; denn erzählt wird aus dem Blickwinkel der Wolke. Das ist gerade für die kleinen Kinder interessant, die die Welt der 'Großen' normalerweise aus der Froschperspektive erleben." (Geesche Wartemann, Kuratorin für Kindertheater, beim 8. Deutschen Kinder- und Jugendtheater-Treffen 2005)


Richard. Spielverderber

Richard. Spielverderber

Kinder

RICHARD Vater, bitte, ein Pferd! Nichts weiter! GEORGE (als Herzog von York) Ein Pferd? Du? (lacht) RICHARD Ja, was ist so komisch? GEORGE (als Herzog von York) Was willst du humpelnder Zwerg mit einem Pferd? RICHARD Aber Vater, was ist schon ein Ritter ohne Pferd? Ein König ohne Land! GEORGE (als Herzog von York) Ein Ritter? Ein König? Du? Junge, mach dich nicht lächerlich! Auf dem "friedlichsten Rasen Englands" spielen vier Kinder: Richard, genannt Rick, George, sein jüngerer Bruder, Buck, der Sohn der Herzogin von Buckingham und Anne Neville, Ricks und Georges Cousine. Doch Rick ist gehbehindert, was ihn einerseits zum Benachteiligten im Spiel macht und andererseits der Erfüllung seines größten Wunsches - einem eigenen Pferd - im Wege steht. Um zu gewinnen, muss Rick die Regeln also ein wenig ändern. Der Preis dafür: Die Freundschaft mit Buck und das gute Verhältnis zu seinem Bruder. "Richard. Spielverderber" ist keine kindgerechte Version des Shakespeare-Stücks "Leben und Tod König Richards III.", sondern eine eigenständige Geschichte der Kindheit Richards, deren Enttäuschungen ihn zum Intriganten machen. Denn "wenn Bitten nicht helfen und die körperlichen Kräfte nicht genügen, muss jemand wie er zu anderen Mitteln greifen, um ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen." (Hessisches Landestheater Marburg) "Der Junge Richard, so lernen wir am Ende, ist gar nicht unbedingt Spielverderber. Er ändert sie einfach nur, die Regeln des Spiels, um seinem Ziel - dem eigenen Pferd - mit aller Macht näherzukommen." (Oberhessische Presse, 28.09.09)


Rosa und Celeste

Rosa und Celeste

Kinder

"Eine verblüffend genaue Skizze der Alltagslast und Isolierung zweier Menschen, ihrer Lebenslust, ihrer sorgsam gehegten Träume und Erinnerungen. Das Stück konfrontiert zwei Frauen mit dem Tod. Durch einen Kassettenrecorder, der ihnen ins Haus geschickt wird, erfahren sie, dass ihre Lebenszeit um Mitternacht endet. Nach Momenten der Ratlosigkeit beschließen Rosa und Celeste, ihr Lebensende mit einem Fest zu feiern. Dabei durchleben sie noch einmal Erinnerungen an Jugend und Liebe. Mit einfachsten Mitteln entstehen so viele zauberische Momente, die die Trauer und die Angst vor dem Tod schließlich vergessen machen." (Nürnberger Zeitung, 23.11.93) "'Rosa und Celeste' ist ein Stück voller verspielter Einfälle und skurriler Poesie, das in der italienischen KiJuTheaterlandschaft einen vergleichbaren Platz einnimmt wie etwa 'Robinson & Crusoe' von d'Introna/ Ravicchio. Es behandelt das Thema Abschiednehmen mit italienischer Leichtigkeit und philosophischer Hintergründigkeit." (Reclams Kindertheaterführer, 1994) "Eines der großen Themen der Menschheit, Vergänglichkeit und Abschied, greift der italienische Autor Marco Baliani in seinem Stück 'Rosa und Celeste' auf. [...] Eine wunderschöne heiter-besinnliche Aufführung, in der Kinder behutsam an das Thema Tod herangeführt werden." (Ruhr-Nachrichten, 25.03.95)


Rost

Rost

Schauspiel

Schauplatz der Handlung ist eine Autowerkstatt in Island. Die wenigen Menschen, die sich dort aufhalten, scheinen durch ein Geheimnis aus der Vergangenheit miteinander verbunden zu sein. Mit dem Besuch eines ehemaligen Automechanikers spitzt sich die Situation in der Werkstatt zu. Es wird klar, dass jener Besucher den Schlüssel zur Vergangenheit besitzt, die wie in einem Krimi am Ende aufgedeckt wird. "Dieser Abend entlässt einen tiefbewegt: Wenn da am Ende ein Feuerzeug klickt, zerreißt es einem fast das Herz." (Radio 1, 1998) "Tatsächlich beherrscht der isländische Autor nicht nur sein Handwerk, er weiß auch mit allen Klischees der Trivialliteratur gut und geschickt umzugehen. Für das Theater ist das zweifellos eine reizvolle Aufgabe, hinter den Klischees die Menschen, die Stimmung, die Atmosphäre der bizarren Landschaft zu entdecken, die archaischen Grundmuster von Liebe, Eifersucht, Verrat und Rache freizulegen. [...] Interessant bleibt die Entdeckung, dass in den nordeuropäischen Literaturen erfolgreich mit Geschichten gearbeitet wird, die einerseits Menschen in den tradierten 'ewigen' Verstrickungen des Lebens zeigen, andererseits versuchen, die spezifische Landschaft, auch das spirituelle Klima einer Landschaft in die Geschichte einzubringen, oder im besten Fall die Geschichten aus diesem Klima entstehen zu lassen. Das liefert, wie man auch hier sieht, Futter für Schauspieler, eine Herausforderung." (Theater der Zeit, 05-06/1998)


Silberne Hochzeit

Silberne Hochzeit

Komödie Schauspiel

Ein junges, schlafloses Paar, das in seiner eigenen Sprachwelt lebt, erwartet den Besuch der Schwiegereltern, die Silberne Hochzeit feiern. Der Besuch wird zum Alptraum. Vater und Mutter fordern Nachwuchs, damit die belastende inzestuöse Familienvergangenheit in der fünften Generation endlich überwunden werden kann. "Silberne Hochzeit" ist eine Komödie über die absurde Hartnäckigkeit längst vergangener Familienvergehen, über die Zumutung "Eltern" und eine kunstvolle, bewusste Weltfremdheit, mit der dieser Zumutung beizukommen versucht wird. "Lukas Holliger beweist in 'Silberne Hochzeit' ein Gespür für die falschen Worte im falschen Moment und für eine Auf- und Abtrittsdramaturgie hochnotpeinlicher Situationen. Zielsicher platzieren die Eltern ihre Hiebe unter die Gürtellinie. Sie treffen aber ins Leere, denn Tochter und Schwiegersohn pflegen - statt der von den Eltern eingeklagten Kinder - liebevoll ihre Kopfgeburten. Das junge Paar beherrscht die Kunst der folie à deux, und so folgen die beiden einander auf imaginären Zeitreisen. Manchmal verwischen sich dabei auch die Grenzen zur Wirklichkeit, und so wendet sich die Wucht der elterlichen Schläge gegen diese selbst." (Theater der Zeit, 12/2000) "Eine überdrehte, liebevolle Zustandsbeschreibung zeitgemäßer Befindlichkeit - unterhaltsam, ohne in der Unterhaltsamkeit stecken zu bleiben." (die tageszeitung, 17.02.03)


Spurlos

Spurlos

Jugend Schauspiel

Ein 14-jähriger Junge verschwindet spurlos. Ist er von zu Hause abgehauen, weil er missbraucht, misshandelt oder vernachlässigt wurde? Oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Weder die Polizei noch seine alleinerziehende Mutter finden heraus, was mit ihm geschehen ist. Bis er – dreieinhalb Jahre später – auf einmal wieder auftaucht. Dass er auf einmal eine andere Augenfarbe hat und auch sonst gar nicht so viel mit ihrem verschwundenen Sohn gemeinsam hat, will die überglückliche Mutter erst nicht wahrhaben. Sie hätte lieber einen Unbekannten als Sohn angenommen als weiter mit der Unsicherheit zu leben. Sera Moore Williams erzählt ihre Geschichte in einer Spiel-im-Spiel-Situation: Drei Schauspieler verkörpern den vermeintlichen Sohn, die Mutter und den zuständigen Polizisten. Dabei fallen sie immer wieder aus ihren Rollen, ihre eigenen Lebensrealitäten vermischen sich zunehmend mit der Fiktion. So ist die Schauspielerin selbst überforderte Mutter eines Kleinkindes, während der Darsteller des Sohns kurz vor der Aufführung vom Tod seiner Mutter erfahren hat … Mit diesen dramaturgischen Kniffen schafft Sera Moore Williams eine kritische Distanz zur dargestellten Geschichte: Sie nimmt dem verstörenden Stoff etwas von seiner Härte, ohne ihn zu verharmlosen, indem sie die Schauspieler in verbale Auseinandersetzungen darüber geraten lässt. Gleichzeitig spielt sie ein raffiniertes Spiel mit den verschiedenen Realitätsebenen – und den Möglichkeiten des Theaters. “The thrilling play didn’t finish at the end of the performance, as there was so much there to think about. An uncompromising, emotional play, which played havoc with the conscience, and excited the subconscious. I have no doubt that it was successful as the themes and characters came alive to thrill the audience.” (www.bbc.co.uk, 08/2001)


Sput & Nik

Sput & Nik

Kinder

Wenn zwei Hunde mit großem Appetit auf der Suche nach Fressbarem im Garten des Nachbarn etwas finden, das so galaktisch gut schmeckt, dass es nur vom Himmel gefallen sein kann, und wenn diese beiden Hunde auch noch Sput und Nik heißen, dann befinden wir uns mitten in einem aufregenden Weltraumabenteuer. Der Nachbar möchte in Ruhe seine Gartenparty vorbereiten, doch Sput und Nik sind fest entschlossen, sich weitere Leckerbissen zu angeln. Als sie dann auch noch im Garten etwas entdecken, das schwer nach Raumschiff aussieht, sind sie nicht mehr zu bremsen. Die Reise geht los, zu Mars und Mond, zu Sonne und Milchstraße - nur eigenartig, dass auf allen Planeten jemand auftaucht, der dem Nachbarn verdächtig ähnlich sieht, und der will doch nicht etwa sein Raumschiff wiederhaben?


Strawberry Fields

Strawberry Fields

Jugend Schauspiel

In der Form des Road-Movies thematisiert "Strawberry Fields" den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Entwurzelung und zielloser Gewalt. Das gegen die Gesellschaft protestierende Individuum kann seinen abstrakten Gegner nicht fassen: Die Gewalt bleibt unkonkret – und darin liegt die Gefahr der Manipulierbarkeit und Verführbarkeit. Poliakoffs Stück ist ein Appell, faschistische Tendenzen ernst zu nehmen und nicht zum "Biedermann" zu werden. "Eine Reise in die rechte Gewalt. Stephen Poliakoffs Stück 'Strawberry Fields' könnte ein netter kleiner Roadmovie sein. Doch es ist nicht die Straße, die die Protagonisten vorantreibt, es ist ihr politischer Wille, wie unsinnig er auch sein mag. […] 'Strawberry Fields' zeigt keine Auswege. Das ist gut so. Folglich kann das Stück aber auch kein Ende haben. Charlotte und Kevin fliehen in die Berge. Wie diese Flucht ausgeht, bleibt offen. Auch die rechte Gewalt will ja kein Ende nehmen." (Westfälische Rundschau, 03.09.01) "Das Stück sucht die rechte Gewalt nicht bei auffällig grölenden Glatzen, sondern schaut hinter die Fassade der unauffälligen Akteure." (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 03.09.01)