Neue Stücke

Was ist in der Kiste des Kapitäns?

Was ist in der Kiste des Kapitäns?

Kinder

Was steckt denn bloß in der großen Kiste, die schon so lange in der Stube des Kapitäns steht? Heute, an seinem siebten Geburtstag, will Nino endlich das Geheimnis seines Großvaters erfahren. Der lässt sich nicht so leicht aus der Reserve locken und versucht, Nino mit abenteuerlichem Seemannsgarn abzulenken. Doch der lässt nicht locker und erfährt schließlich das Geheimnis vom Ende des Horizonts und von der letzten Reise im Leben alter Seemänner. Ein poetisches Stück, welches das Thema Tod auf einfühlsame Weise behandelt und Kindern Antwort auf wichtige Fragen gibt. "Die Geschichte vom Kapitän und seiner geheimnisvollen Kiste löst die Grenzen zwischen Puppen-, Objekt- und Schauspielertheater gekonnt auf. Der alte Kapitän und sein Enkel Nino tänzeln als schlichte Stoffpuppen daher, plaudern aber immer wieder mit ihren drei menschlichen Genossen. Meeresabenteuer und die Karikatur eines schrulligen Großvaters vereinigen die Franzosen zum witzigen Spektakel mit melancholischer Pointe." (Nürnberger Nachrichten, 23.01.02) "Theater voller Poesie. [...] Das souveräne Agieren auf verschiedenen Ebenen, die verschmelzenden lauten und leisen Momente verleihen dem Stück Dichte und Tiefe." (Augsburger Allgemeine, 25.01.02)


Der Tütendrache

Der Tütendrache

Kinder

Babette räumt den Wald auf und trifft dabei auf einen verzauberten Drachen. Weil er einen Zauberer geärgert hat, muss er sich von Plastiktüten und anderem Müll, den er im Wald findet, ernähren. Babette will ihn erlösen, aber die üblichen Mittel wie Küssen schlagen fehl. Erst wenn niemand mehr Abfall im Wald liegen lässt, und der Drache über seine eigene Hässlichkeit so erschrickt, dass ihm der Appetit auf Tüten vergeht, sind die Bedingungen des Zauberers erfüllt. "Autorin Susanne Sterzenbach hat das lehrreiche Stück sehr schön märchenhaft geschrieben in einer einfachen, aber niemals vereinfachenden Sprache." (Stendaler Volksstimme, 28.01.00)


Toter Pullover

Toter Pullover

Schauspiel

Eine Frau, gescheitert im Leben, kehrt zu ihrem 90-jährigen Vater zurück, der nie für sie da war. Sie findet ihn tot in seiner Wohnung. Gleichzeitig begegnet die Frau einem alten Verehrer und einer Vermieterin, die mit dem Vater in einer undurchsichtigen Beziehung stand und jetzt Besitzansprüche auf die Tochter anmeldet. Zudem zieht ein Pärchen ein, das, wie sich bald zeigt, mit dem Tod in seltsamem Bunde steht. Ein Stück über selbstverschuldete Einsamkeit, die kindliche Angst vor dem Sterben und das nirgends garantierte Recht auf Liebe. "Der junge Basler Autor Lukas Holliger und Regisseur Gian Manuel Rau machen das Theater St. Gallen zur Kulisse eines Traums. Der Traum heißt 'Toter Pullover' und bietet aufgewecktes Sprechtheater. [...] Text und Inszenierung [...] sind minutiös gesetzt. [...] Der Text wirft Wörter wie Steine ins Wasser, lässt Sinnfäden baumeln, die sich verknoten und wieder lösen. [...] Ein erstaunliches Stück aus der Feder eines 31-jährigen Autors." (St. Galler Tagblatt, 18.11.02)


Tortuga

Tortuga

Kinder

Eine turbulente Piratengeschichte über ein Mädchen, das weiß, was es will, und es auch erreicht. Jeanne und Konrad erzählen die Geschichte von Mary-Anne O'Malley, der Piratin, die "doppelt schlau als ein Mann" war - und das inmitten einer Welt richtiger Männer. Natürlich muss sie sich im 16. Jahrhundert zunächst als Junge verkleiden, um zu überleben, zur See zu fahren und schließlich ihr größtes Ziel zu erreichen: ein Schiff führen und die sieben Weltmeere unsicher machen. „Ganz gegen den Zeitgeist gebürstet, der immerzu nach Action verlangt, lässt sich dieses Stück Zeit und geht durch seinen erzählerischen Rahmen immer wieder auf Distanz. Was es den beiden bewundernswert vielseitig agierenden Schauspielern ermöglicht, auch in einem Stück für Kinder schwarzen Humor zu zeigen, wenn sie etwa einfach das verstorbene Brüderchen von Mary Anne am Ende einer Szene pietätlos in die Ecke befördern.“ (Kieler Nachrichten, 18.09.00) „‘Tortuga‘ ist mehr als ein rasant erzähltes Piratenabenteuer; es ist zugleich eine nachdenkliche Geschichte über das Finden der eigenen Rolle in der Welt und ein Plädoyer dafür, das Leben auszukosten und sein Schicksal in die Hand zu nehmen.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 09.01.14)


Der Theaterkoch

Der Theaterkoch

Schauspiel Komödie

Renatus Koch serviert Klassiker im Miniformat und tingelt damit als Ein-Mann-Theater durch die Provinz. Eines schönen Tages trifft er eine junge Schauspielerin. Trotz ihrer Unerfahrenheit engagiert er sie, weil sie motorisiert ist und ihm wegen Trunkenheit der Führerschein entzogen wurde. Um sie an sich zu binden, schreckt er vor keiner Intrige zurück. Ein Stück über die Bretter, die eine Welt der kleinen Ängste und großen Gesten bedeuten. "Massag weiß zu fesseln, mit einer spannungsreichen, vielschichtig interpretierbaren Beziehung der Protagonisten zueinander und mit amüsantem Wortwitz." (Memminger Zeitung, 14.06.96) "Ein packendes Theatererlebnis." (BR 3, Kultur aktuell, 02.07.96)


Südwärts

Südwärts

Schauspiel

"Die eigene Qualität des Stückes 'südwärts' von Roger Lille liegt darin, dass der Autor die konventionelle Dialogstruktur des Dramas auflöst zugunsten zweier parallel montierter Monologe, die sich fugisch ineinander verschränken. Der Autor verzichtet auf ein klassisches Handlungsgerüst und eine klassische Zeitstruktur. Vielmehr lässt er seine Protagonisten in eine assoziative Erinnerungswelt eintauchen. Die Protagonisten knüpfen an den Ort ihrer ersten Begegnung an, um dem Vergangenem nachzuspüren und die Erinnerung einzukreisen. Saintes Marie de la mer, die Klippen am Strand, ein Café. Motive zirkulieren, variieren, mitunter im Gleichklang, dann wieder kontrapunktisch. Der Süden wird zur Chiffre für eine unerfüllte Sehnsucht. Der Versuch, eine gemeinsam erlebte Geschichte und den Prozess des Sich-Erinnerns sprachlich erfahrbar zu machen, ist Anliegen des Autors. So avanciert die Sprache zum zentralen dramatischen Ereignis in diesem atmosphärisch dichten Erinnerungsraum für zwei Stimmen." (Heidelberger Stückemarkt, Jurymitglied, Uwe B. Carstensen, 1999) "Ein junger Mann liegt im Koma. An seinem Bett wacht die langjährige Freundin. An beiden zieht das gemeinsame Leben vorüber - doch sie können darüber nicht mehr miteinander sprechen. Oder konnten sie das nie? Nicht die großen Konflikte, eher die kleinen Verletzungen des Alltags hinterlassen auf Dauer doch ihre Spuren, die zunehmende Entfremdung nach dem Verlust der ersten Verliebtheit. Der Süden, Ziel der gemeinsamen Urlaube, ist für beide Projektionsort ihrer Sehnsüchte. Und doch wird deutlich, dass auch das, was der eine dort als Nähe empfand, für den anderen nie wirklich dasselbe war." (Westfälische Rundschau, 27.03.00)


Sput & Nik

Sput & Nik

Kinder

Wenn zwei Hunde mit großem Appetit auf der Suche nach Fressbarem im Garten des Nachbarn etwas finden, das so galaktisch gut schmeckt, dass es nur vom Himmel gefallen sein kann, und wenn diese beiden Hunde auch noch Sput und Nik heißen, dann befinden wir uns mitten in einem aufregenden Weltraumabenteuer. Der Nachbar möchte in Ruhe seine Gartenparty vorbereiten, doch Sput und Nik sind fest entschlossen, sich weitere Leckerbissen zu angeln. Als sie dann auch noch im Garten etwas entdecken, das schwer nach Raumschiff aussieht, sind sie nicht mehr zu bremsen. Die Reise geht los, zu Mars und Mond, zu Sonne und Milchstraße - nur eigenartig, dass auf allen Planeten jemand auftaucht, der dem Nachbarn verdächtig ähnlich sieht, und der will doch nicht etwa sein Raumschiff wiederhaben?


Spurlos

Spurlos

Schauspiel Jugend

Ein 14-jähriger Junge verschwindet spurlos. Ist er von zu Hause abgehauen, weil er missbraucht, misshandelt oder vernachlässigt wurde? Oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Weder die Polizei noch seine alleinerziehende Mutter finden heraus, was mit ihm geschehen ist. Bis er – dreieinhalb Jahre später – auf einmal wieder auftaucht. Dass er auf einmal eine andere Augenfarbe hat und auch sonst gar nicht so viel mit ihrem verschwundenen Sohn gemeinsam hat, will die überglückliche Mutter erst nicht wahrhaben. Sie hätte lieber einen Unbekannten als Sohn angenommen als weiter mit der Unsicherheit zu leben. Sera Moore Williams erzählt ihre Geschichte in einer Spiel-im-Spiel-Situation: Drei Schauspieler verkörpern den vermeintlichen Sohn, die Mutter und den zuständigen Polizisten. Dabei fallen sie immer wieder aus ihren Rollen, ihre eigenen Lebensrealitäten vermischen sich zunehmend mit der Fiktion. So ist die Schauspielerin selbst überforderte Mutter eines Kleinkindes, während der Darsteller des Sohns kurz vor der Aufführung vom Tod seiner Mutter erfahren hat … Mit diesen dramaturgischen Kniffen schafft Sera Moore Williams eine kritische Distanz zur dargestellten Geschichte: Sie nimmt dem verstörenden Stoff etwas von seiner Härte, ohne ihn zu verharmlosen, indem sie die Schauspieler in verbale Auseinandersetzungen darüber geraten lässt. Gleichzeitig spielt sie ein raffiniertes Spiel mit den verschiedenen Realitätsebenen – und den Möglichkeiten des Theaters. “The thrilling play didn’t finish at the end of the performance, as there was so much there to think about. An uncompromising, emotional play, which played havoc with the conscience, and excited the subconscious. I have no doubt that it was successful as the themes and characters came alive to thrill the audience.” (www.bbc.co.uk, 08/2001)


Silberne Hochzeit

Silberne Hochzeit

Schauspiel Komödie

Ein junges, schlafloses Paar, das in seiner eigenen Sprachwelt lebt, erwartet den Besuch der Schwiegereltern, die Silberne Hochzeit feiern. Der Besuch wird zum Alptraum. Vater und Mutter fordern Nachwuchs, damit die belastende inzestuöse Familienvergangenheit in der fünften Generation endlich überwunden werden kann. "Silberne Hochzeit" ist eine Komödie über die absurde Hartnäckigkeit längst vergangener Familienvergehen, über die Zumutung "Eltern" und eine kunstvolle, bewusste Weltfremdheit, mit der dieser Zumutung beizukommen versucht wird. "Lukas Holliger beweist in 'Silberne Hochzeit' ein Gespür für die falschen Worte im falschen Moment und für eine Auf- und Abtrittsdramaturgie hochnotpeinlicher Situationen. Zielsicher platzieren die Eltern ihre Hiebe unter die Gürtellinie. Sie treffen aber ins Leere, denn Tochter und Schwiegersohn pflegen - statt der von den Eltern eingeklagten Kinder - liebevoll ihre Kopfgeburten. Das junge Paar beherrscht die Kunst der folie à deux, und so folgen die beiden einander auf imaginären Zeitreisen. Manchmal verwischen sich dabei auch die Grenzen zur Wirklichkeit, und so wendet sich die Wucht der elterlichen Schläge gegen diese selbst." (Theater der Zeit, 12/2000) "Eine überdrehte, liebevolle Zustandsbeschreibung zeitgemäßer Befindlichkeit - unterhaltsam, ohne in der Unterhaltsamkeit stecken zu bleiben." (die tageszeitung, 17.02.03)


Rost

Rost

Schauspiel

Schauplatz der Handlung ist eine Autowerkstatt in Island. Die wenigen Menschen, die sich dort aufhalten, scheinen durch ein Geheimnis aus der Vergangenheit miteinander verbunden zu sein. Mit dem Besuch eines ehemaligen Automechanikers spitzt sich die Situation in der Werkstatt zu. Es wird klar, dass jener Besucher den Schlüssel zur Vergangenheit besitzt, die wie in einem Krimi am Ende aufgedeckt wird. "Dieser Abend entlässt einen tiefbewegt: Wenn da am Ende ein Feuerzeug klickt, zerreißt es einem fast das Herz." (Radio 1, 1998) "Tatsächlich beherrscht der isländische Autor nicht nur sein Handwerk, er weiß auch mit allen Klischees der Trivialliteratur gut und geschickt umzugehen. Für das Theater ist das zweifellos eine reizvolle Aufgabe, hinter den Klischees die Menschen, die Stimmung, die Atmosphäre der bizarren Landschaft zu entdecken, die archaischen Grundmuster von Liebe, Eifersucht, Verrat und Rache freizulegen. [...] Interessant bleibt die Entdeckung, dass in den nordeuropäischen Literaturen erfolgreich mit Geschichten gearbeitet wird, die einerseits Menschen in den tradierten 'ewigen' Verstrickungen des Lebens zeigen, andererseits versuchen, die spezifische Landschaft, auch das spirituelle Klima einer Landschaft in die Geschichte einzubringen, oder im besten Fall die Geschichten aus diesem Klima entstehen zu lassen. Das liefert, wie man auch hier sieht, Futter für Schauspieler, eine Herausforderung." (Theater der Zeit, 05-06/1998)